Am 12. November haben wir Porto verlassen, um zu den Kanaren zu segeln. Wir sind von einer Dauer von etwa 7-8 Tagen ausgegangen. Es war kein optimales Wetterfenster, aber wir wollten unbedingt weiter.
Am ersten Tag war das Ziel, schnell die Küste zu verlassen und möglichst noch vor Ende des Tageslichts in tieferes Wasser und damit außerhalb des Orca-Jagdreviers zu kommen. Das hat nicht ganz geklappt, aber wir sind gut vorwärts gekommen. Mit 20kn scheinbarem Wind sind wir tapfer vom Land weg gekreuzt. Wir waren wieder unterwegs! Das tat gut, aber wir mussten uns wie bei jedem Törnbeginn erst wieder an die Schaukelei gewöhnen.
Kochen bei Schräglage.
Nachtwachen von jeweils drei Stunden im Cockpit.
Wir sind ziemlich viel Zick-Zack gefahren. Zuerst mussten wir gegen den Wind ankreuzen. Dann schlief der Wind komplett ein und wir sind zwei Tage in Richtung Madeira motort, um dort auftanken zu können. Dann kam der Wind zurück. Wir konnten wieder segeln und Kurs auf die Kanaren nehmen. Bis auf den ein oder anderen Frachter am Horizont, waren wir allein. So kam es uns jedenfalls vor.
Hier sieht man jedoch, dass noch viele andere Segelboote mit uns auf dem Weg in den Süden waren!
Nach sechs Tagen tauchte vor uns die Silhouette der ersten Inseln auf, immer ein magischer Moment.
Im Ankerfeld von La Graciosa lagen sieben Boote, vor sieben Jahren lagen wir hier mit unserer kleinen BELLA alleine. Schön, wieder hier zu sein! Um uns herum die Mondlandschaft von La Graciosa und Lanzarote, was für ein Kontrast zu Porto.
Wir haben es genossen, wieder ganz normal frühstücken zu können, ohne Gewackel. Nichts rutschte vom Tisch. Geschirr, Besteck und Frühstücksei blieben einfach da, wo man es hingelegt hat.
Für mich wurde es Zeit für einen Kurzurlaub in Deutschland, darauf hatte ich mich schon eine Weile gefreut. Sogar den ersten Schnee in Schotten habe ich miterlebt.
Matthias hatte wie immer keine Lust auf Kälte und war froh, die Woche auf BELLA im kleinen Hafen von La Graciosa bleiben zu können.