Bella

Azoren – Falmouth

Für den Hafen in Horta ist im Juni/Juli Hochsaison Die meisten Yachten legen auf dem Weg von der Karibik nach Europa einen Zwischenstop auf den Azoren ein. Viele Boote liegen im Päckchen oder vor Anker, einen Platz am Steg bekommt man nur, wenn jemand ablegt. Bei unserer Ankunft passierte dies in dem Moment als wir einklarierten und wir bekamen sofort den heiß ersehnten Steg-Liegeplatz auf den andere wochenlang gewartet hatten.

Wie sich heraus stellte, war es genau der richtige Steg. Es dauerte nicht lange bis Fritz am Boot stand, einen Grillabend der deutschen Segler ankündigte und schon waren wir mitten drin in der netten Seglergemeinde, die wir auf der ganzen Reise so genossen haben.DSC04133

Aber es stand noch mehr in Horta auf dem Programm. Der Besuch in der traditionellen Seglerkneipe „Peters Café Sport“ ist ebenso ein MUSS wie das Malen eines Bildes auf der Hafenmauer. DSC04244

Mit Farbe und Pinsel bewaffnet, haben wir BELLA auf der Wand neben dem Bistro verewigt.DSC04248

Die Insel Fajal haben wir einen Tag lang mit dem Mietwagen erkundet.DSC04161

Die Caldeira scheint ein wunderbares Wandergebiet zu sein. Unser Hunger war jedoch zu groß, um das einzige weit und breit sichtbare Hinweisschild auf ein Restaurant zu ignorieren. „In the middle of nowhere“ betreiben zwei Bayern ein uriges Restaurant mit Garten und hervorragender Küche.DSC04160

So grün Fajal im Landesinneren auch ist , um so felsiger und karger ist die Küste.

Statt am Sandstrand findet man die Füße der sonnenhungrigen Insulaner schon mal zwischen den Felsen. DSC04187

Bei den Familien ist das Meeres-Schwimmbad sehr beliebt. DSC04222

Die Westspitze der Insel ist bei einem Vulkanausbruch in den 50ger Jahren in eine Mondlandschaft verwandelt worden, ein schön gestaltetes Museum unter der Erdoberfläche zeigt eindrucksvolle Bilder aus dieser ZeitDSC04207

Wie durch ein Wunder ist der alte Leuchtturm verschont worden. DSC04239

Auf den Azoren mit ihrem angenehmen Klima, den leckersten Früchten der ganzen Reise und der wunderschönen Landschaft könnte man sicher gut einen ganzen Sommer verbringen, um alle netten Ecken kennenzulernen. Aber uns ruft der Alltag in Köln und so legen wir am 25. Juni Richtung England ab.

Fritz von der PICO hatte uns eindrucksvoll erklärt wie unterschiedlich die Farbe des Wassers und die Welle auf den Weltmeeren ist. Er meinte, wir würden die tiefblaue Farbe vermissen, wenn es immer grüner wird und in der Nordsee in Braun umschlägt. Und er hatte Recht!

Bei dem Besuch der Delfine, stieg die Stimmung jedoch sofort wieder…

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Nach der halben Strecke setzte „Englisches Wetter“ mit Nieselregen, Nebel, Nachttemperaturen von 14 Grad (tagsüber auch nicht viel mehr) ein. Alles an Bord ist feucht. Die Polster waren durch Salzluft getränkt und zogen wie ein Luftentfeuchter die Feuchtigkeit an, sogar Bettdecken und Kopfkissen waren nass. So schlimm hatten wir Europa nicht in Erinnerung.

Wir waren schneller unterwegs als auf den früheren Etappen. Zum einen wegen des guten Segelwindes in der ersten Woche, aber auch weil wir inzwischen sehr viel routinierter geworden sind und das Boot besser kennen. Für die Nacht wurde nicht mehr so stark gerefft, sondern wir nahmen in Kauf, nachts die Segel ändern zu müssen. Wir waren inzwischen sicher, dass die Windsteueranlage auch bei 20 Knoten Wind alleine steuerte, während wir zu zweit auf dem schwankenden nassen Vordeck gut gesichert die Segelstellung oder die Leinenkonstruktion für den Spibaum ändern konnten.

Am zehnten Tag schlief dann jedoch der Wind ein und ein Hoch setzte sich durch, das den Sommer nach Europa brachte. Für uns näherte sich damit die letzte lange Etappe dieser Reise dem Ende. In den letzten zwei Monaten waren wir immerhin insgesamt 40 Tage und Nächte auf See!

Telefonisch war es uns nicht gelungen von unterwegs eine Mooring-Boje in Falmouth zu reservieren, so haben wir es in der gegenüberliegenden Bucht vor St. Waves versucht.DSC04366

Hier haben wir am Sonntag, den 7. Juli um 6 Uhr im Morgengrauen angelegt. Das Panorama war bilderbuchmäßig. Grüne Wiesen, ein Castle und der an den Hang gebaute Ort.DSC04359

Tagsüber tauchten von überall her alte, sehr gepflegte Boote auf, die zum Sonntagsausflug aufbrachen. Das hat schon Stil!DSC04380

Fūr uns ein wunderarer Ort, um uns von der letzten Etappe zu erholen und auf den passenden Wind für die Weiterfahrt zu warten.DSC04369

Am 27. Juli wollen wir in der Marina Stavoren einlaufen, bevor im August der Alltag wieder beginnt.